Man kann Ergebnisqualität nur verbessern, wenn man sie messen kann.
Lucius’ Plädoyer
In der Welt der klinischen Versorgung sollte das oberste Ziel stets die Ergebnisqualität sein. Dieses Plädoyer für Ergebnisqualität und Prozessexzellenz unterstreicht, warum nur sie letztlich allen Beteiligten dienen. Strukturqualität ist wichtig, doch eigentlich ist sie ein Mittel zum Zweck, ein bemühter Versuch, um Wege zur Ergebnisqualität und guten Prozessen zu bahnen. Der Ansatz des Value-based Healthcare, der Ergebnisqualität in den Mittelpunkt stellt, ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn er noch nicht Teil der gesundheitsökonomischen Realität ist. Unsere Mission bei Lucius ist es, durch technische Lösungen die objektive Messung von Ergebnisqualität und die Optimierung von Prozessen zu ermöglichen. (Link zum Lucius Whitepaper).
Man kann Ergebnisqualität nur verbessern, wenn man sie messen kann.
Die aktuelle Krankenhausreform (Link BMG) bemüht sich mit der Einführung von Leistungsgruppen um eine bessere Dokumentation der Strukturqualität und davon abhängige Vergütung. Doch ob diese Maßnahmen tatsächlich die Qualität der Patientenversorgung verbessern, bleibt fraglich. Es besteht die Gefahr, dass Krankenhäuser mit guten Behandlungsergebnissen durch strukturelle Anforderungen benachteiligt werden.
Es ist entscheidend, dass das Gesundheitssystem und insbesondere die Krankenhäuser die Bedeutung der Ergebnisqualität und der optimierten Prozessen priorisieren. Die finanziellen Strukturen und Vergütungsmodelle sollten so angepasst werden, dass sie Qualität statt Quantität belohnen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Patientenversorgung nicht nur effizient, sondern auch effektiv ist und auf die bestmöglichen Ergebnisse abzielt. Lucius steht an der Spitze dieser Bewegung, indem es konkrete Lösungen bietet, die auf einer objektiven Messung der Ergebnisqualität basieren und die klinischen Prozesse optimieren. Unser Ziel ist es, einen echten Unterschied im Leben der Patienten, klinischen Teams und Krankenhaus-Träger zu machen und gleichzeitig den Weg für eine neue Ära der Gesundheitsversorgung zu ebnen, in der wahre Qualität an erster Stelle steht.
Prozessanalysen im Gesundheitswesen sind reif für eine Revolution. Die Lösungen sind bereits vorhanden, also lasst sie uns einsetzen und Leben retten.
Wir sind stolze Mitglieder führender Organisationen, die ebenfalls für nachhaltige und hoch-qualitative Veränderungen im Gesundheitswesen kämpfen:
„Patienten sollen in einer Behandlung nicht zusätzlich zu Schaden kommen. Die Fehlerquellen liegen häufig unentdeckt in den Prozessen. Wir brauchen moderne, intelligente Lösungen um diese Fehler zu entdecken und können damit mehr Sicherheit schaffen.”
– Dr. Ruth Hecker, Chief Patient Safety Officer Universitätsmedizin Essen
Hintergrund
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Die Pläne sehen vor, das Vergütungssystem zu ändern. Das soll Krankenhäuser von dem finanziellen Druck befreien, immer mehr Fälle zu übernehmen und teils auch Eingriffe vorzunehmen, für die keine große Expertise besteht. Die Kliniken sollen stattdessen einen großen Anteil der Vergütung allein schon für das Vorhalten von Personal, Technik, Notaufnahmen und anderen Leistungsangeboten bekommen. Statt den bisher üblichen DRG-Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups) soll es also künftig Vorhaltebudgets geben.
Entscheidend dafür, welche Vorhaltebudgets die Krankenhäuser bekommen sind die den Krankenhäusern zu geordneten Leistungsgruppen. Ein Krankenhaus erhält gemäß der zugeordneten Leistungsgruppen und der erwartbaren Anzahl der Behandlungen innerhalb der Leistungsgruppen 60% des erwartbaren DRG Umsatzes als Vorhaltebudget. Der restliche Umsatz erfolgt dann durch das Abrechnen von Fallpauschalen, wobei diese dann um 60% gekürzt sind.
Das bedeutet, dass ein signifikanter Teil des Umsatzes in Form von Vorhaltebudgets in den Krankenhäusern ankommt und ob nun noch ein Fall mehr oder weniger behandelt wird hat kaum die finanzielle Wirkung wie davor. Die Kostenseite der Behandlungen ist allerdings unverändert. Der Schlüssel zur Lukrativität ist dadurch nicht mehr noch mehr Fälle zu behandeln, sondern die zu behandelnden Fälle mit bestmöglicher Qualität zu behandeln, sodass keine ungeplanten Kosten entstehen. Die finanzielle Upside des “nächsten Patienten” ist wesentlich geringer während die Downside gleich bleibt. Die potentiellen Downsides durch effektives Qualitätsmanagement möglichst gering zu halten ist auch im Patienten Interesse und erfordert schnelles und effektives Qualitätsmanagement.
TLDR: Die Vergütung von Krankenhäusern wird noch mehr Anreize für Qualität statt Quantität bieten.
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Grundlage der Finanzierung durch die Krankenkassen sollen ungefähr 65 genauer definierte Leistungsgruppen der Kliniken sein - also etwa "Kardiologie" statt grobe Bezeichnungen wie "innere Medizin". Die Leistungsgruppen sollen einheitliche Qualitätsvorgaben etwa bei der Ausstattung, bei Personal und Behandlungserfahrungen absichern. Welche Qualitätskriterien für die Leistungsgruppen gelten sollen, wollen Bund und Länder gemeinsam erarbeiten. Die erstmalige Definition soll dem Eckpunktepapier zufolge auf der Grundlage der in Nordrhein-Westfalen eingeführten Leistungsgruppen erfolgen - zuzüglich fünf ergänzender, fachlich gebotener Leistungsgruppen: Infektiologie, Notfallmedizin, spezielle Traumatologie, spezielle Kinder- und Jugendmedizin und spezielle Kinder- und Jugendchirurgie.
TLDR: Leistungsgruppen werden die Vergütung von Krankenhäusern bestimmen.
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Dimension 1 - Transparenz:
Bundesgesundheitsminister Lauterbach plant ein "Transparenzgesetz", das Informationen zur Behandlungsqualität aller Kliniken als Orientierung für Patientinnen und Patienten zugänglich machen soll. Dazu sollen Daten über die Verteilung der Leistungsgruppen und Versorgungsstufen der Häuser transparent dargestellt werden, zum Beispiel in Form einer interaktiven Karte. Diese Daten sind zwar schon öffentlich einsehbar, sollen aber über ein neues Portal des Bundes noch deutlicher der Öffentlichkeit kommuniziert werden können.
Dimension 2 - Qualitätskriterien für Leistungsgruppen:
Ein essentieller Bestandteil dieser Reform sind die klaren Qualitätskriterien für die Leistungsgruppen der Kliniken. Statt grober Bezeichnungen wie "innere Medizin" sollen nun 65 genauer definierte Leistungsgruppen, wie beispielsweise "Kardiologie", eingeführt werden. Ziel ist es, einheitliche Qualitätsstandards hinsichtlich Ausstattung, Personal und Behandlungserfahrung sicherzustellen. Die Ausarbeitung dieser Qualitätskriterien erfolgt in Zusammenarbeit von Bund und Ländern.
Bisher orientieren sich die Qualitätskriterien an Strukturqualität, da diese leicht zu ermitteln sind. Schließlich ist es leicht zu zählen wie viele Fachärzte oder Röntgengeräte in einem Krankenhaus vorhanden sind. Zukünftig aber wird die Ergebnisqualität eine bedeutendere Rolle spielen. Alle Beteiligten, einschließlich Krankenkassen, Patienten und Krankenhäuser, streben eine hohe Ergebnisqualität an. Daher sind Investitionen in ein effektives Qualitätsmanagement notwendig, um die Leistungsgruppen hinsichtlich der Ergebnisqualität zu überwachen und somit den kommenden gesetzlichen Veränderungen sowie Qualitätsverträgen mit Krankenkassen bestens begegnen zu können.
TLDR: Qualität war noch nie so wichtig wie heute, und es ist für Krankenhäuser unerlässlich, in die Analyse und das Management ihrer Ergebnisqualität zu investieren.